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Dr. med. Norbert M. Hien
Arzt f. Orthopädie u. Unfallchirurgie
Kinderorthopädie
München

 

 

 

Kinderorthopädie ist die "Wiege" der Orthopädie, der medizinsichen Wissenschaft und die Lehre vom "zum Gerade-, Richtigsein erziehen".
Wichtig ist auch, bei Kindern und Jugendlichen natürliche und gesunde Bewegunsmuster und Verhaltensweisen zu bewahren.

Schon von Geburt an werden durch Wachstum, Entwicklung und Bewegung die Voraussetzungen für lebenslang wichtige Funktionen und Strukturen der Stütz- und Bewegungsorgane gebildet. Die Entwicklung und Reifung der Bewegung, Haltung und Aktivität der Kinder und die Beurteilung der Hände, Füße, Hüften, Wirbelsäule und der übrigen Gelenke sowie der Muskel- und Stützgewebe und der Durchblutung der Wachstumszonen ist speziell Aufgabe der Kinderorthopädie.

Ziel ist es, rechtzeitig und schonend die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um Fehlwachstum zu vermeiden und die gesunde und natürliche Funktions- und Organentwicklung zu fördern. Hierzu gehört die Beratung bezüglich der Auswahl gesunder Kleidung, Schuhe, Hilfsmittel und Möbel, die Förderung der körpergerechten Bewegung und Funktionen durch spielerisch-sportliche Betätigung und Auswahl geeigneter Sportarten und u.U. auch die Veranlassung spezieller krankengymnastischer und therapeutischer Förderung. Bei Bedarf wird eine Behandlung mit speziellen Hilfsmitteln (Schuhen, Zurichtungen, Einlagen, Spreizhosen, Schienen, Gehapparaten u.ä.) veranlasst, eine Formverbesserung durch Gipsbehandlung durchgeführt oder auch eine korrigierende Operation, wenn notwendig.

Kinder mit Bewegungsstörungen (z.B. Cerebralparese) und Mehrfachbehinderungen mit Gangstörung und Gefahr von Gelenkkontrakturen sollten in regelmäßigen Abständen kinderorthopädisch untersucht werden, um rechtzeitig Kontrakturen und Gelenkluxationen zu vermeiden. Hierfür stehen spezielle krankengymnastische und manualtherapeutische Methoden, Orthesen, Hilfsmittel, Botulinumtoxin-Injektionen und operative Entspannungsmethoden im Rahmen eines ganzheitlichen, interdisziplinären Behandlungskonzeptes zur Verfügung.

Verletzungen und Schmerzen bei Kindern erfordern Erfahrung in der nötigen speziellen Diagnostik und Behandlung, die sich z.T. erheblich vom Vorgehen bei Erwachsenen unterscheidet.

Überflüssige Behandlungen bedeuten eine unzuträgliche Belastung für das Kind und sollen deshalb zugunsten einer gesunden ungezwungenen Entwicklung des kindlichen Selbstbewusstseins vermieden werden.

 

Untersuchungen sind zu bestimmten Zeitpunkten zu empfehlen:  

 
  • Zum Ausschluss einer Hüftreifungsstörung (Hüftdysplasie oder -luxation):
    Hüftsonographie der Neugeborenen und Kontrolle in der 13. Lebenswoche
    Oder: Screening in der 4.-6. Lebenswoche (Kassenpatienten)
    (Tipps zum Halten und Umgang mit Babies aus orthopädischer Sicht erhalten Sie im .pdf
    nebenstehenden Poster (VKO Kongress München 2016) u. gerne auch persönlich!
 
  • Bei Fussdeformitäten:
    Wenn auffällig, Neugeborene sofort (z.B. Klumpfuss)
    (Tipps zur Vermeidung schuh- und verhaltensbedingter Fuß- und Zehendeformitäten erhalten Sie im .pdf

    nebenstehenden Poster (VKO Kongress Augsburg 2013) u. gerne auch persönlich!
 
  • Bei Achsenfehlern der Beine oder auffälligem Gangbild:
    Jederzeit, am besten 3 Monate nach Beginn des freien Laufens oder, wenn das Kind mit 15 Monaten noch nicht läuft
 
  • Bei Verdacht auf Bewegungsstörung (CP) oder Wirbelsäulenverkrümmung Skoliose:
    Sofort
 
  • Zum Ausschluss einer Fehlstatik:
    Jederzeit ab dem 3. Lebensjahr, am besten 3-6 Monate nach der Einschulung
    (vgl. mein Beitrag für Orthinform des BVOU: Beinlaengendifferenz-Beckentiefstand)
 
  • Bei akuten Gelenk- oder Wirbelsäulenschmerzen:
    Sofort
 
  • Bei chronischen Beschwerden, auffälliger Deformität oder Funktionseinschränkung
    Jederzeit

 

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Stand: 15. August 2019